Die dritte Etappe steht an, wir stehen wie geplant um 7 Uhr auf. Wie geplant?
Nein! Andre hatte bereits am Vorabend Kopfschmerzen und selbstverständlich sind die über Nacht sogar schlimmer geworden. Bei genauer Betrachtung gehört Andre ins Bett und Christoph muss die letzte Tour mit sich allein ausradeln.
Das Etappenziel soll der Kellerwaldturm sein. Das Wetter ist heute auch nicht nach Plan.
Doch vor dem Kellerwaldturm lernt Christoph zuerst die Ureinwohner des Kellerwaldes kennen.



Schneewittchen und die sieben Zwerge – samt ihrer Zwergenmine – sind im idyllischen Luftkurort Bergfreiheit, unweit von Bad Wildungen, zu Hause. Doch, liebe Leserinnen und Leser, hier endet das Märchen. Die Reise von Christoph geht rasch weiter – hinaus aus der Phantasie und hinein in die Wirklichkeit.
Nur Fliegen ist schöner. Der Kellerwald begeistert mit einzigartigen Singletrails, die jedes Mountainbiker-Herz höherschlagen lassen. Doch die Euphorie endet jäh: „Ist das etwa der Anstieg zum Kellerwaldturm?“, fragt sich Christoph mit wachsender Skepsis. Währenddessen liegt Andre tief in den Armen Mephistos und kuriert seine Kopfschmerzen aus. Vom Elend seines Trainingspartners ahnt er nichts.


Nicht zu ändern, wo ein Weg ist, kann auch gefahren werden. Der Anstieg kostet viel Energie – und das nicht nur wegen der 300 Höhenmeter am Stück, sondern auch aufgrund der äußerst schlechten Wegbeschaffenheit. Kurz vor dem Ziel entdeckt Christoph den Exhelmer-Stein, einen markanten Punkt, und nutzt ihn für eine kurze Pause, um sich zu stärken.



Frisch gestärkt geht Christoph die letzten Meter zum Kellerwaldturm an. Die Höhe des Turms beeindruckt ihn, doch etwas anderes fängt seine Aufmerksamkeit ein: „Was wird eigentlich direkt nebenan gebaut?“ fragt er sich.
Die Antwort: Der neue Kellerwaldturm, der vom Deutschen Wetterdienst errichtet wird, um den maroden, alten Turm zu ersetzen. Christoph war somit einer der letzten, die den alten Kellerwaldturm noch erklommen haben.

Wahrlich beeindruckt von der Höhe des Turms macht sich Christoph schließlich auf den Rückweg. Doch dieser ist weniger spektakulär: Nach dem steilen Anstieg folgt eine lange Abfahrt, die Kilometer vergehen wie im Flug. „Was wohl Andre macht?“, fragt er sich und tritt weiter kräftig in die Pedale. Am Wegesrand erblickt er ein Schild: Bad Zwesten. Die letzte Etappe dieses langen Radwochenendes ist zu Ende.
Es war wieder schön hier – und beide hoffen, dass das nächste Trainingslager in Bad Zwesten nicht wieder ganze 4 Jahre auf sich warten lässt.
